Hamburger Spott Verein oder auch
Operative Hektik, ersetzt geistige Windstille !
Nun ist endlich das für mich unfassbare eingetreten was viele aus dem inneren Circle des Vereins schon seit Tagen wussten, die Medien bereits seit Tagen schrieben und offensichtlich seit Wochen von einigen Aufsichtsräten vorbereitet worden ist. Der HSV benötigt mal wieder einen neuen Sportchef.
Das heißt der Verein benötigt einen arbeitenden Sportchef, denn der derzeitige ist ja immer noch da und wird unter vollen Bezügen (immerhin 1,8 Millionen Euro) bis zum Ende der nächsten – noch nicht einmal begonnenen Saison genüsslich an der Elbe sitzen können und sich wundern über solch unprofessionelles Arbeiten und Führen eines vermeintlichen großen deutschen Fußballvereins.
Leider sind die Zeiten des großen Vereins seit vielen Jahren vorbei. Fußballerische Magerkost, ständige Trainerwechsel und Aufsichtsräte welche über höheren Fußballsachverstand verfügen als Ehemalige und bis gestern noch Amtierende Vorstände bestimmen mittlerweile seit mehr als 2 Jahren den Verein und seitdem geht es stetig abwärts.
Groß ist der Verein nur noch in seinen Strukturen. Insbesondere durch eine Abteilungsleitung der Supporters welche für sich in Anspruch nimmt, autorisiert durch mehr als 50.000 Mitglieder, das Vereinsleben innerhalb des HSV aktiv mit zu gestalten und im Sinne der Zuschauer und Fans Einfluss auf die Vereinspolitik zu nehmen. Das dies früher Sinn machte mag man noch verstehen, aber heute in einer Zeit des absoluten professionellen Handelns im Geschäft der Bundesliga funktioniert dies leider absolut nicht mehr.
2011 wurde aufgrund des Drucks des SC und nach der einschneidenden AR Wahl im Januar ein Vorstand entlassen, welcher vorher dafür gesorgt hatte das der HSV ohne Unterbrechung fast 10 Jahre international gespielt hatte. Ich will keinesfalls Bernd Hoffmann als besten Vorstandsvorsitzenden des HSV bezeichnen, aber gern erinnere ich mich an die erfolgreichen Jahre im Volkspark unter seiner Zeit zurück.
Sein Nachfolger wollte den Verein erstens auf bessere finanzielle Fundamente stellen und zweitens den sportlichen Erfolg wieder gewährleisten und drittens die eigene Jugendnachwuchsarbeit verbessern. Von den ersten beiden Zielen ist man weitgehend entfernt. Die Verschuldung wächst sogar deutlich von Jahr zu Jahr und hat im Jahr 2013 Rekordsummen erreicht.
Sportlich naja, da kann man geteilter Meinung sein ob es schon ein Erfolg ist, nicht absteigen zu müssen, oder die Nr. 1 im Norden zu sein mit einem Tabellenplatz, welcher letztlich nichts bewirkt außer vielleicht einen 6 stelligen höheren Betrag an TV – Geldern.
Die eigene Jugendmannschaft wurde gerade so gerettet vor dem Abstieg und von der engeren Verzahnung des Nachwuchses an den Volkspark ist bisher auch noch nicht so viel zu spüren, oder warum werden wieder 100.000 Euro in anderen Hamburger Bezirken vom HSV investiert.
Aber was kümmert mich das Geschwätz von gestern – hat ja sogar schon Konrad Adenauer gesagt- in der Zweifel und der Not sind alle Mittel recht.
Zusätzliches Geld wurde, vom vorher von allen derzeitigen Entscheidungsträgern „verteufelten“ Großsponsors Kühne geholt, eine Fananleihe wurde aufgelegt, der Sportfive Vertrag wird doch verlängert und sogar das Stadion soll verkauft werden.
Alles Themen welche vor 3 Jahren undenkbar waren und mit denen ein Bernd Hofmann durch den Volkspark getrieben wurde. Nicht zu vergessen eine erbärmliche Verfahrensweise mit ViaNoGo.
Ich weiß nicht wann in unseren Verein endlich mal wieder Ruhe und Kontinuität einkehren wird. Dies war übrigens auch eines der Ziele von Herrn Jarchow und neuen Aufsichtsräten. Leider sind wir davon weiter als je zuvor entfernt.
Sicherlich hatte Frank Arnesen bei einigen Transfers kein glückliches Händchen. Aber mit was für Versprechungen wurde er hergeholt und was hatte er vorgefunden ?
Rein kaufmännisch in der der derzeitigen finanziellen Situation ist es nicht erklärbar einen Sportchef am Beginn der entscheidenden Wochen im Jahr zu beurlauben und somit nicht mehr handlungsfähig zu sein. Zumal es keinerlei Druck gab dies jetzt so zu veranlassen. Warum lässt man Trainer und Sportchef nicht erst einmal weiter arbeiten, da beide einen Vertrag bis Juni 2014 haben und entscheidet ohne Not und zeitlichen Druck im Herbst über Auslaufen oder Verlängern von Verträgen ?
Aufdrängen tut sich bei diesem Handeln die Vermutung, das ein neuer Schuldiger gesucht werden muss, um vom eigenen Versagen abzulenken. Nunmehr dann im dritten Jahr nach der Ära Hoffmann kann man diesen ja wohl kaum noch verantwortlich machen für die derzeitigen Verluste, den sportlichen Misserfolg, das Abwandern von Sponsoren usw.
Passend dazu eine kleine Gegebenheit, welche mir am Sonntag passiert ist. Ein guter Freund von mir ( Bayernfan) unterhält sich mit mir über das bevorstehende CL Finale . Dazu kommt sein 8 jähriger Sohn und fragt mich ob ich Bayernfan sei. Ich sage: Nein ! Er fragt weiter – etwa Dortmund oder Schalke ? Ich darauf: Nein auch nicht – ich bin seit Jahren Hamburg Fan. Er guckt mich ungläubig an worauf seit Vater sagt- das ist der Verein der niemals wieder in der Champions League spielen wird. HSV – Hamburger Spott Verein !